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Wirbelgleiten

Beim Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) kommt es zu einem Gleiten eines Wirbels im Vergleich zu dem darunterliegenden Wirbel nach vorn.

Es gibt unterschiedliche Ursachen für eine solche Instabilität (Verschleiß/Degeneration, Spondylolyse u.v.m.). Gleichzeitig kommt es oft zu einem vorzeitigen Verschleiß der dazwischenliegenden Bandscheibe. Dies führt zu Rückenschmerzen.

Kommt es gleichzeitig zu einer Bedrängung von neuronalen Strukturen, führt dies nicht selten zu Schmerzen, Kribbelgefühlen, Taubheit oder sogar zu Lähmungserscheinungen einzelner Muskeln im Bereich der Beine oder der Füße.

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Das symptomatische Wirbelgleiten bis zum Grad II ist bis zu 70% erfolgreich konservativ therapierbar (Beratung, Gewichtsreduktion, Belastungsanpassung, Rückenschule, Vermeidung von Noxen wie Nikotin, keine lordosierenden/stauchenden Sportarten, Schmerzfreiheit zur Beübung (NSAR, Infiltrationen, balneophysikalische Maßnahmen))

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Führen diese Maßnahmen nicht zu einer für den Patienten befriedigenden Situation ist eine operative Therapie oft indiziert und sinnvoll.

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Die operative Therapie zielt genau auf die Beschwerdeauslöser ab -  dies beinhaltet die Stabilisierung und die Rekonstruktion des Wirbelsäulenprofils und bei Bedrängung von neuronalen Strukturen, die operative Entlastung.
 
Eine Operation kann kombiniert von vorn (ventral) und hinten (dorsal) oder allein von hinten durchgeführt werden. Zur Stabilisierung ist die Verschraubung beider Wirbelkörper von hinten notwendig.

Da der ursprüngliche Abstand zwischen den Wirbeln ebenfalls wieder hergestellt und gehalten werden soll, ist die Implantation eines oder zweier Körbchen (Cages) in das Bandscheibenfach notwendig. Dieser Cage besteht aus einem äußerst stabilen Kunststoff und ist röntgenstrahlen-durchlässig. Im Röntgenbild sieht man deshalb nur die kleinen metallenen Markierungen im Cage.

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Dieser Operationen dauern je nach Ausprägung des Gleitprozesses zwischen ein und 3 Stunden. Sind die zu einander verschobenen Wirbelkörper durch die Schrauben fixiert, ist die Mobilisierung bereits am OP-Tag oder spätestens am ersten Tag nach der Operation in Begleitung möglich.

Das große Ziel ist, dass diese beiden Wirbelkörper dann durch diese Ruhigstellung und interne Fixierung miteinander zusammenwachsen können. Es dies erfolgt, ist eine volle Belastung wieder möglich.

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Es gibt neben den verschleißbedingten Gleitprozessen oft höhergradiger Ausprägungen bei Störungen der knöchernen Verbindung zwischen zwei Wirbelkörpern (Bild rechts im MRT und nach der Korrekturoperation).  Das operative Vorgehen ähnelt dem o.g. - hier muss aber häufiger die Kombination aus Zugang zur Wirbelsäule von vorn und von hinten gewählt werden, damit eine nahezu anatomische Korrektur möglich ist.

Röntgenbild eines Gleitprozesses zwischen L5 und S1 (isthmisch) mit Aufbrauch des Bandscheibenfaches
Röntgenbild eines Gleitprozesses zwischen L5 und S1 (isthmisch) mit Aufbrauch des Bandscheibenfaches
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